Imkern

Behandlung mit Oxalsäure

Als viertes und letztes im Jahr werden unsere Völker mit Oxalsäuredihydrat-Lösung 3,5% ad.us.Vet.® behandelt. Diese Behandlung erfolgt im Dezember.

Oxalsäuredihydrat wirkt als Kontakt-Akarizid auf die Milben und dringt nicht in Brutzellen ein. Daher ist darauf zu achten, dass die Völker brutfrei sind, was bei uns leider nur in einem sehr kurzen Zeitraum ist. Optimal ist eine kalte Periode Ende November, nach der die Bienen das Brüten einstellen. Dann gibt es ca. 21 Tage Wartezeit, bis diese Brut komplett geschlüpft ist und "Brutfreiheit" erreicht ist. Dann heißt es behandeln. Meistens ist das nicht vor Mitte Dezember. Ab der Wintersonnenwende (21./22.12.) beginnen viele Bienenvölker schon wieder mit der Brut (wenn die Witterung mild ist). Also bleiben etwa 14 Tage in die die Behandlung gelegt werden kann.

Bei der Behandlung sollte es trocken und zwischen 0° und 3°C warm sein. Wenn es außerdem noch windstill ist wird das Arbeiten noch etwas erleichtert. Zu den Temperaturen ist zu sagen: Je kälter desto besser! Natürlich sollte man bei unter 0°C nicht mehr unbedingt die Beuten öffnen, aber für die Behandlung sind wohl bis -2°C möglich (Bieneninstitut Celle 2010). Vorteil bei der Kälte ist aber, dass die Bienen besonders dicht in der Wintertraube sitzen und mehr Bienen und damit auch mehr Milben mit der Oxalsäure in Berührung kommen und die Wirkung somit besser ist. Aus diesem Grund sollte man bei über 5°C auch die Behandlung auf einen besseren Termin verschieben.

Oxalsäure wird auf die Traube geträufelt
Oxalsäure wird auf die Traube geträufelt

Zum Ablauf der Behandlung: Die Oxalsäuredihydrat-Lösung wird laut der Pakungsbeilage angemischt. Nach dem Anmischen muss die Lösung zeitnah aufgebraucht werden. Die Lösung sollte handwarm angewandt werden, damit die Bienen nicht mit kalter Flüssigkeit begossen werden. Wir transportieren sie in einem Eimer mit warmen Wasser. Die Lösung wird mit der mitgelieferten Einwegspritze ausgebracht. Als erstes muss man die Bienentraube in der Beute erstmal finden, denn die Bienen sitzen nicht immer oben. Dabei leistet eine Taschenlampe gute Dienste. Wir träufeln dann von oben in die besetzten Wabengassen, auch wenn die Bienen weiter unten sitzen. Gerade bei Zweizargen-Völkern kann man sonst leicht die Traube aufreißen - und das schadet sicher mehr als es nutzt. Außerdem bekommen dann die Bienen in der oberen Zarge praktisch keine Lösung ab. Wir behandeln kleine Völker mit 30ml Lösung, Mittlere mit 40ml und Große mit 50ml.

Die Winterbehandlung ist die letzte Chance den Milbendruck zum Saisonbeginn niedrig zu halten und muss bis zum 31.12. durchgeführt worden sein, da in dem Jahr der Behandlung kein Honig mehr geerntet werden darf.

Wie auch bei der Ameisensäure-Behandlung im Sommer ist bei der Winterbehandlung der Wetterbericht ein wichtiger Planungs-Begleiter, mit dem sich jeder Imker auseinandersetzen muss!

Und ohne ein gutes Konzept gegen die Varroamilbe sieht es schlecht aus für die Bienen.