Imkern

Brutableger bilden

Der zweite Baustein bei der Bekämpfung der Varroamilbe ist die Bildung von Brutablegern. Ableger bilden wir bevor unsere Völker in die Rapsblüte wandern und je nach Entwicklung der Völker auch noch einmal nach dem Raps. Dabei werden je nach Volksgröße 2-4 Waben mit Arbeiterinnenbrut in allen Stadien inklusive der Ansitzenden Bienen entnommen und daraus dann neue Ableger gebildet. Dies führt genau wie das Schneiden der Drohnenbrut zu einer Reduzierung des Varroa-Befallsdrucks.

Bildung von Ablegern
Bildung von Ablegern

Unsere Ableger bilden wir mit normalen Segeberger-Beuten. Beim neuen Ableger ist die erste Wabe in der Zarge eine volle Futterwabe die aus dem Frühjahr über geblieben ist, die zweite Wabe wird eine ausgebaute Wabe die in Wasser getaucht wird und den Bienen in den ersten Stunden Wasser zur Verfügung stellt. Position drei bis fünf werden dann mit Waben aus den Wirtschaftsvölkern bestückt, diese enthalten Brut in allen Stadien, einige Stifte (Eier) und Pollen. Position sechs wird mit einer ausgebauten Wabe bestückt, alle weiteren Positionen erhalten nur Mittelwände oder was sonst so an Waben über ist.

Das Flugloch der Ableger wird so verengt, dass auf der Seite wo die Bienen sitzen 30% bis 50% des Flugloches noch offen sind. Bei kleineren Völkern sollte man das Flugloch noch weiter einengen. Die Gitterböden der Beuten werden bei uns nicht verschlossen.

Eingeengte Fluglöcher
Eingeengte Fluglöcher

Da die Königinnenzucht bei uns noch in der ersten Versuchsphase steht lassen wir die Völker aktuell noch alle selber eine Königin nachziehen, so dass alle Völker mit standbegatteten Königinnen ausgestattet sind. Ob das Volk es geschafft hat sich eine eigene Königin nach zu ziehen sieht man ab etwa einen Monat nach der Bildung des Ablegers. Sind zu diesem Zeitpunkt keine Stifte vorhanden ist recht sicher was schief gegangen. In diesem Fall kann man noch eine Brutwabe zuhängen oder das Volk wieder auflösen. Sollte die Königin erfolgreich begattet worden sein und legt nun kräftig Eier, so wird sie in der jeweiligen Farbe gezeichnet. Wie erfolgreich die Nachzucht der Königinnen ist hängt ganz entscheidend vom Wetter ab, jedoch schaffen es in der Regel mindestens 70% der Völker sich eine neue Königin zu ziehen die dann auch begattet wird.

Die Ableger werden bei uns wie die Wirtschaftvölker erst im Herbst mit Ameisensäure gegen die Varroamilbe behandelt, solange werden sie sich weitestgehend selbst überlassen. Sollte während der Entwicklung des Ablegers eine Phase kommen, in der es so gut wie kein Futter zu holen gibt, werden die Ableger mit Futterteig zu gefüttert.

Beim Einwintern haben bei uns etwa 50% der Ableger eine zweite Zarge erhalten welche sie auch gut mit Bienen füllen. Eine sichtbar schlechtere Überwinterung bei einzargigen Völkern konnten wir bislang nicht feststellen, jedoch machen diese Völker im Frühjahr eher Probleme wegen zu wenig Futter.