Imkern

Behandlung mit Ameisensäure

Als drittes werden unsere Völker nach dem Abschleudern des letzten Honigs im Herbst mit Ameisensäure (60%) gegen die Varroamilbe behandelt. Bei der Behandlung mit Ameisensäure setzen wir inzwischen fast vollständig auf die Schwammtuch-Methode, die Nassenheider Verdunster konnten uns nicht überzeugen (mal verdunstet zu viel, meist aber zu wenig).

Für die Behandlung der Bienen mit Ameisensäure warten wir auf einen Tag, an dem die Temperaturen in den Stunden nach der Behandlung zwischen 15 und 20°C und die Luftfeuchtigkeit unter 75% liegt. Bei diesen Bedingungen ist eine Behandlung rund um die Uhr möglich, z.B. auch vormittags. Bei Temperaturen von über 20°C verschieben wir die Behandlung in den Abend oder warten auf einen besseren Termin.

Vor der Behandlung wird dann bei den Völkern das Flugloch komplett geöffnet und sofern möglich eine Windel unter das Volk geschoben.

Schwammtuch beim Auflegen auf die Gaze
Schwammtuch beim Auflegen auf die Gaze

Bei der Behandlung träufeln wir auf ein trockenes Schwammtuch pro Rähmchen DNM (egal ob besetzt oder nicht) 2ml 60%AS, d.h. ein Volk auf einer Zarge erhält ca. 22ml, eins auf zwei Zargen 44ml. Das beträufelte Schwammtuch legen wir unter den Deckel auf die Gaze, solltet man keine Gaze sondern Folie verwenden muss man das Schwammtuch unter die Folie legen. Viele Imker scheuchen ihre Bienen mit einem Rauchstoß von der Stelle weg wo sie das Schammtuch auflegen. Darauf verzichten wir aus dem einfachen Grund, dass die Bienen sowieso die Flucht vor den Säuredämpfen ergreifen wenn das Schwammtuch langsam aufgelegt wird (nicht in die Bienen werfen). Wenn das Schwammtuch über einer Gaze eingesetzt wird können die Bienen das Schwammtuch nicht so schnell zerstören. Außerdem kann man die Behandlung und auch die Entfernung des Schwammuchs nach der Behandlung ohne Kutte durchführen, da die Bienen nicht frei sind.

Die Behandlung mit Ameisensäure wiederholen wir nach 3Tagen wieder mit anderen trockenen Schwammtüchern. Sollten dann nach 14Tagen, also nachdem die letzte bei der Behandlung verdeckelte Brut geschlüpft ist, immer noch mehr als eine Milbe pro Tag fallen, so wird noch eine 3. und eventuell 3Tage später 4. Behandlung durchgeführt.

Die Behandlung mit Ameisensäure ist bei unserem Behandlungskonzept die wichtigste Behandlungsmethode, da hier die meisten Milben vernichtet werden. Bei der Schwammtuch-Methode handelt es sich um eine Stoßbehandlung bei der innerhalb der ersten 12 Stunden der Großteil der Ameisensäure verdunstet. Sollte die Ameisensäure zu hoch dosiert sein kann es in diesem Zeitraum zum Verlust der jungen Bienen so wie zum Verlust der Königin kommen! Sollte wenige Minuten nach dem Auflegen des Schwammtuchs das Volk noch laut und aufgeregt summen oder gar die Bienen zum Flugloch raus kommen, so muss das Schwammtuch umgehend wieder entfernt werden.

Der Totenfall der Milben ist bei der Schwammtuchbehandlung in den ersten 2 Tagen am größten. Danach fallen die Milben nur noch in den Bereichen, wo Brut schlüpft. Die Milben liegen dann auf der Windel in kleineren flächigen Bereichen.